Du hast eine zündende Geschäftsidee und möchtest nicht erst bis zum Ende Deines Studiums oder Deiner Ausbildung warten? Dann kannst Du auch jetzt schon zum Gründer werden. Damit der Schritt in die Selbstständigkeit gelingt, solltest Du aber richtig vorbereitet sein.
Finde finanzielle Mittel für Deine Existenzgründung
Wie viel die Gründung eines Unternehmens kosten wird, hängt natürlich ganz davon ab, welche Waren oder Dienstleistungen Du anbieten möchtest und für welche Rechtsform Du Dich entscheidest. Falls Du erst einmal ein Einzelunternehmen gründest, benötigst Du kein Startkapital. Bei anderen Unternehmensformen kann das anders aussehen. Mehr dazu erfährst Du zum Beispiel im kostenlosen Break-Free-Event von Lexware. In jedem Fall wirst Du aber Betriebsausgaben haben. Schon allein für die Buchhaltung und den Steuerberater solltest Du wiederkehrende Kosten einplanen. Überdies benötigst Du eventuell spezielle Versicherungen und Arbeitsmittel wie einen Arbeitslaptop.
Als Student oder Auszubildender wirst Du wahrscheinlich nicht gerade in Geld schwimmen. Deswegen solltest Du unbedingt finanzielle Unterstützung für Gründer in Anspruch nehmen. Dabei kannst Du Dich für verschiedene Förderprogramme bewerben, die teilweise vom Bund und teilweise von den Ländern angeboten werden. Das Land Nordrhein-Westfalen bietet zum Beispiel ein Gründerstipendium, das nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch ein Coaching beinhaltet.
Plane realistisch und sichere Deinen Lebensunterhalt
Vielleicht wird Dein Unternehmen von Anfang an erfolgreich sein. Es kann aber auch sein, dass Du erst einmal ein paar Monate kämpfen wirst, bevor Du erste Gewinne erzielst. Deswegen solltest Du Dir ein finanzielles Polster zulegen und Dich nicht ausschließlich auf die Einnahmen aus Deiner Selbstständigkeit verlassen. Denke daran, dass Du Miete aufbringen und gegebenenfalls etwas in die Sozialversicherungen einzahlen musst. Sofern Dich die Krankenkasse als hauptberuflich selbstständig einschätzt, wirst Du Dich dort freiwillig versichern müssen. Alternativ kommt eine private Krankenversicherung infrage. Liste alle Fixkosten sauber auf, sodass Du weißt, wie viel Dein privates Leben und wie viel Dein Unternehmen kostet.
Bewahre die Balance zwischen Ausbildung und Selbstständigkeit
Wenn Du Dich während des Studiums oder der Ausbildung selbstständig machst, bedeutet das eine Doppelbelastung. Als junger Mensch bist Du aber vielleicht gewillt, diese Herausforderung anzunehmen und Dich richtig reinzuhängen. Trotzdem solltest Du darauf achten, dass Du Deine berufliche Ausbildung sowie Dein Sozialleben nicht vernachlässigst. Sonst riskierst Du Deinen Abschluss und Deine mentale Gesundheit. Ein gutes Zeitmanagement ist also eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Gründung während der Ausbildung. Folgende Tipps können Dir dabei helfen:
- Trage wichtige Termine in Deinen Kalender ein, um den Überblick zu behalten. Dazu gehören nicht nur Termine, die Dein Unternehmen betreffen, sondern auch Lerneinheiten und private Treffen mit Freunden und Familie.
- Priorisiere Deine Aufgaben und arbeiten sie nach Dringlichkeit ab. Mache Dir bewusst, welche Aufgaben unwichtig sind und streiche sie aus Deinem Kalender.
- Versuche Routinen und Gewohnheiten einzuführen und bringe Struktur in Deinen Alltag. Wenn Du Dich einmal an Deine Abläufe gewöhnt hast, fällt es Dir leichter, sie konsequent zu erledigen.
Suche aktiv nach Kunden
Du kannst natürlich einfach eine Webseite oder einen Online-Shop eröffnen und hoffen, dass jemand Dich und Dein Angebot findet. Vielleicht hast Du Glück und ein paar Menschen verirren sich wirklich zu Dir. Um erfolgreich zu sein, solltest Du aber aktiv Kundenakquise betreiben. Dabei darfst Du auch gerne kreativ sein. Du kannst online für Dein Unternehmen werben, indem Du Dich auf Social Media präsentierst oder dort Werbung schaltest. Auch offline gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum Beispiel solltest Du an Events oder Messen teilnehmen, die zu Deinem Unternehmen passen und dort Menschen von Dir und Deinem Produkt überzeugen. Auch Workshops oder Seminare bieten sich an, um andere auf Dich aufmerksam zu machen.
Kümmere Dich um alle wichtigen Anmeldungen
Vergiss nicht, dass eine Existenzgründung auch immer mit einer bürokratischen Seite verbunden ist. Du kannst nicht einfach loslegen und Geld verdienen, sondern musst Deine Selbstständigkeit ordentlich anmelden. Sofern Du ein Gewerbe gründest, erfolgt zunächst die Anmeldung beim Gewerbeamt. Anschließend wirst Du beim Finanzamt erfasst. Freiberufler müssen sich nur beim Finanzamt melden. Jeden Euro, den Du einnimmst, musst Du zudem bei der Steuererklärung angeben. Hinzu kommt die Umsatzsteuer, die regelmäßig anzumelden ist. Der deutsche Steuerdschungel kann für einen Existenzgründer ganz schön verwirrend sein. Deswegen ist es von Vorteil, wenn Du Dich fachgerecht beraten lässt. Außerdem solltest Du eine Buchhaltungssoftware nutzen. Damit behältst Du den Überblick über Deine Ein- und Ausgaben.
Wann Du besser erst nach der Ausbildung gründest
Wenn Dir der Gedanke an eine Existenzgründung während des Studiums oder der Ausbildung Kopfschmerzen bereitet und Du ohnehin schon komplett ausgelastet bist, solltest Du die Selbstständigkeit lieber auf die Zeit nach dem Abschluss verschieben. Das gilt auch dann, wenn Du die notwendigen finanziellen Mittel nicht aufbringen kannst. Eine Gründung nach dem Studium bietet außerdem eine Reihe von Vorteilen. Unter anderem kannst Du mehr Zeit und Energie in Dein Unternehmen stecken und musst Dich nicht mit Voraussetzungen und Einkommensgrenzen für BAföG oder die Krankenkasse herumschlagen.