Von Bewerberdatenbanken bis Initiativbewerbung - Mach den ersten Schritt!

Das letzte Fachsemester rückt immer näher oder ist vielleicht schon angebrochen. So langsam kommt der Druck auf, dich auf die Suche nach passenden Stellen zu machen und vielleicht auch schon die ein oder andere Bewerbung aufzusetzen. Was machst du nun aber, wenn die Jobbörsen nicht hergeben was du dir vorstellst?

Den Arbeitsmarkt muss man sich vorstellen, wie einen riesigen Eisberg: Die öffentlich ausgeschriebenen Stellen sind nur die Spitze. Unter der Oberfläche existiert noch ein viel größerer Bedarf an Fachkräften. Die Gründe, warum diese Positionen nicht als Stellenangebote im Internet oder bei der Agentur für Arbeit erscheinen, sind vielfältig: es fehlen die Ressourcen für die aktive Mitarbeitersuche, die Entscheidung wurde noch nicht endgültig getroffen oder vielleicht wird erst einmal intern gesucht. Wer hier von sich aus aktiv wird, hat gute Chancen sich so eine Stelle zu sichern.

Die Initiativbewerbung
Du hast ein Unternehmen gefunden, das dir richtig gut gefällt, aber sie bieten im Moment keine passende Position an? Lass dich nicht entmutigen. Eine Initiativbewerbung kann dir trotzdem die Wunschstelle sichern. Was nämlich oft vergessen wird: es ist keine Ausschreibung nötig, um sich zu bewerben. Bis zur Anzeige in der Zeitung oder den einschlägigen Online-Portalen ist es ein langer Weg und meistens besteht der Bedarf schon weit im Voraus. Der einzige Nachteil? Du hast weniger Informationen als sonst – keine Stellenbeschreibung, kein vorgegebenes Bewerberprofil. Aber auch das lässt sich mit etwas Kreativität lösen.

Vom Werkstudentenjob zur Vollzeitstelle
Als Werkstudent verdienst du nicht nur vergleichsweise gut, sondern sammelst auch Berufserfahrung, die tatsächlich relevant für deine zukünftige Karriere ist. Aber es gibt noch einen weiteren Vorteil: Für viele dient die Stelle als Türöffner. Denn hast du erst einmal in einem Unternehmen Fuß gefasst, dich im Team eingelebt und dein Können unter Beweis gestellt, stehen die Chancen gut, nach der Exmatrikulation in Vollzeit weiterbeschäftigt zu werden. Am besten sprichst du schon vor dem Ausscheiden aus dem Studentenstatus deine Perspektiven mit der Personalabteilung an. Wenn du einen guten Eindruck gemacht hast, freut sich deine Abteilung sicherlich über bereits eingearbeiteten Zuwachs, mit dem die Chemie stimmt.

Active Sourcing
Immer mehr Arbeitgeber setzen auf diese Methode, denn sie erleichtert ihnen den Prozess der Mitarbeitersuche enorm. Anstatt teure Anzeigen zu schalten und dann darauf zu warten, dass die passenden Fachkräfte diese finden und eine Bewerbung einsenden, werden die Kandidaten direkt angesprochen. Zumeist passiert das über Dritte – Recruiter oder auch Headhunter. Gerade größere Unternehmen setzen aber auch immer öfter auf eigene Datenbanken, in die sich Interessierte eintragen können. So kann man sich einbringen, auch wenn in dem Moment keine passende Stelle ausgeschrieben ist.

Damit du auf der Suche nach deiner Traumstelle gefunden wirst, musst du aber natürlich den ersten Schritt machen: Dein Lebenslauf muss in den entsprechenden Bewerberdatenbanken auffindbar sein, dein Profil in den gängigen Netzwerken wie Xing und LinkedIn muss ansprechen und regelmäßig gepflegt werden. In einigen Branchen, allen voran in der IT, hast du dann jedoch gute Chancen, bald Vorschläge für spannende Einstiegspositionen zu bekommen.

Zeig dich! Jobmessen, Ausstellungen und Co.
Auf Karriere- und Fachmessen kannst du Arbeitgeber direkt kennenlernen und im persönlichen Austausch mehr über Karrierechancen wie auch die Unternehmensstruktur und -kultur erfahren, als du aus einer Stellenanzeige entnehmen könntest. Andersherum können sich auch die Vertreter des Betriebs schon einmal ein Bild von dir als Bewerber machen.

Du solltest dich im Vorhinein vorbereiten. Dafür schaust du dir die Liste der ausstellenden Unternehmen an und suchst dir diejenigen heraus, die dich besonders ansprechen. Wenn du dich gut informiert hast, was die Leistungen und die Unternehmensgeschichte angeht, kannst du direkt einen guten Eindruck hinterlassen. Wichtig ist natürlich auch ein gepflegtes und professionelles Auftreten.

Um den Kontakt aufrecht zu erhalten, tauscht man zum Schluss noch Mail-Adressen aus oder verknüpft sich auf Xing beziehungsweise LinkedIn. Je nach Berufsgruppe und Unternehmen kann man eine Bewerbungsmappe oder eine Kurzbewerbung mitnehmen, die meisten Aussteller werden jedoch auf die Möglichkeit der Online-Bewerbung verweisen und keine ausgedruckte Bewerbung entgegennehmen. Eine im Nachgang eingereichte Bewerbung kann auf das Gespräch verweisen und zeigt dann, dass du dich mit den neuen Informationen auseinandergesetzt hast.

Fazit
Von sich aus auf ein Unternehmen zuzugehen kostet etwas Überwindung, aber es lohnt sich. Wer die Initiative ergreift, ist nämlich klar im Vorteil. Im Gegensatz zu ausgeschriebenen Stellen, auf die sich eine Vielzahl mehr oder weniger geeigneter Kandidaten bewerben, stichst du bei einer eigenständigen Bewerbung eher heraus und beweist, dass du nicht nur reagierst. Der verdeckte Stellenmarkt wartet nur auf frische Fachkräfte und er hat einiges zu bieten!