Mit einem Praktikum erwirbst Du parallel zum Studium praktische Erfahrungen in einem Unternehmen, einer Behörde oder einer Organisation. Du bekommst Einblicke in Dein späteres Berufsbild, kannst Dein im Studium erworbenes Wissen in der Praxis einsetzen sowie Dein persönliches Netzwerk bereichern. Die Bedeutung von Praktika während des Studiums ist kaum zu unterschätzen: Für den ersten Job nach dem Studium erwarten fast alle Arbeitgeber neben dem Examen für fast alle Jobs „praktische Erfahrungen“.
In vielen Studiengängen schreibt die Studienordnung mindestens ein studienbegleitendes „Pflichtpraktikum“ vor, an den Fachhochschulen sogar „Praxissemester“ mit einer Mindestdauer von mehreren Monaten. Pflichtpraktika müssen meistens mit einem Praktikumsbericht abgeschlossen werden. „Vorpraktika“ und „Laborpraktika“ sind in technisch-naturwissenschaftlichen Studiengängen ebenfalls Teil der Studienordnung, verfolgen allerdings andere Ziele und werden hier kurz beschrieben.
Die meisten Firmen stellen bei der Bewerbung für ein Praktikum ähnliche Anforderungen wie bei der Bewerbung für den ersten Job. Praktikanten werden häufig als potenzielle Mitarbeiter von morgen angesehen und bleiben im Rahmen von Praktikantenbindungsprogrammen auch nach dem erfolgreichen Praktikum mit dem Praktikumsbetrieb in Kontakt.
Praktikum - Dauer und Vereinbarkeit mit dem Studium
Für Pflichtpraktika oder Praxissemester legt die Studien- und Prüfungsordnung eine Mindestdauer fest. Bei freiwilligen Praktika wird von den meisten Unternehmen eine Mindestdauer von 6-8 Wochen als sinnvoll angesetzt, und auch bei der Bewerbung für den Einstiegsjob gilt ein Praktikum mit dieser Dauer als „Praxiserfahrung“. Bei kürzeren Praktikumsangeboten solltest Du also genau überlegen, ob Du wirklich in wenigen Wochen einen echten Einblick in ein Projekt oder den Unternehmensalltag bekommen kannst. Die straffen Studienpläne von Bachelor- und Master-Studiengängen haben vielen Studierenden die Praktikumsmöglichkeiten erschwert. Das haben auch die Unternehmen festgestellt. Als sinnvolle Alternativen bieten sie deshalb Werkstudenten-Tätigkeiten oder flexible Praktika an, die den für ein erfolgreiches Praktikum sinnvollen Arbeitsumfang mit einem variablen Zeitraum kombinieren. Nach Abschluss des Praktikums steht Dir ein qualifiziertes, aussagefähiges Zeugnis zu. Es beginnt üblicherweise mit einer kurzen Beschreibung der Branche und des Geschäftsfeldes des Arbeitgebers. Danach folgen Informationen zum Einsatzgebiet und zur Dauer des Praktikums. Der größte Teil des Zeugnisses umfasst die Darstellung des Aufgabengebietes des Praktikanten sowie die Beurteilung der fachlichen und persönlichen Leistungen. Ein positives Zeugnis schließt mit guten Wünschen des Unternehmens für den Praktikanten.