Rechtsanwalt
Keyfacts
Branche
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Gehalt 35.000€ - > 80.000€ |
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Nachfrage durchschnittlich
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Fremdsprachen Deutsch, Englisch, Spanisch
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Studiendauer 6-13 Semester inkl. Master
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Alternativen |
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Synonyme
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Unternehmen |
Tätigkeiten eines Rechtsanwalts
Ein Rechtsanwalt tritt in sämtlichen Rechtsangelegenheiten vor Behörden, Gerichten oder zum Beispiel auch Schiedsgerichten als juristischer Beistand auf. Als Rechtsanwalt hast Du dabei die Aufgabe, Deinem jeweiligen Auftraggeber bzw. Mandanten mittels entsprechender rechtsstaatlicher Mittel zu seinem gesetzlichen Recht zu verhelfen. Daher können Rechtsanwälte quasi jede Person oder Personengruppe vertreten, sofern keine Vertretungsverbote bestehen. Als das berufsprägende Merkmal eines Rechtsanwalts gilt dabei die so bezeichnete parteiliche Interessenvertretung. Im Rahmen einer umfassenden Beratung informierst Du diesbezüglich den Mandanten über die jeweils fallspezifische Rechtslage, die entsprechenden Erfolgschancen, die anfallenden Kosten, die Möglichkeiten im Hinblick auf die Beweissicherung sowie das mit dem Fall verbundene Kostenrisiko. Die für einen Rechtsanwalt maßgebliche Bundesrechtsanwaltsordnung (BRAO) definiert einen Rechtsanwalt als "autarkes Organ der Rechtspflege", der als unabhängiger Vertreter und Berater in sämtlichen Rechtsangelegenheiten fungiert. Laut BRAO soll ein Rechtsanwalt dabei seine Mandanten rechtsgestaltend, streitschlichtend und konfliktvermeidend begleiten, gegen verfassungswidrige Beeinträchtigung schützen, vor Fehlentscheidungen der Behörden und Gerichte bewahren und vor staatlicher Machtüberschreitung schützen .
Wichtig ist grundsätzlich, dass Du als Rechtsanwalt über entsprechende Kompetenzen wie zum Beispiel eine überdurchschnittlich gute schriftliche und mündliche Ausdrucksfähigkeit, logisches Denkvermögen oder auch die Fähigkeit zur Abstrahierung verfügst. Dein Ziel ist es dabei immer, Deinem jeweiligen Mandanten zu seinem Recht - unter Einbringung aller zur Verfügung stehenden rechtsstaatlichen Mittel - zu verhelfen. Deine Aufgaben sind dabei vielschichtiger Natur.
Folgende Segmente zählen in der Regel zu Deinem Tätigkeitsbereich:
- Rechtsgestaltung bei Geschäften, Verträgen oder sonstigen Fällen. Ohne anwaltliche Hilfe wären gerade in der Wirtschaft wichtige Rechtsgeschäfte im Hinblick beispielsweise auf die Vertragsgestaltung äußerst kompliziert realisierbar.
- Rechtssuchende über die möglichen Ansprüche und auch Gegenansprüche umfassend informieren.
- Abschluss von entsprechenden außergerichtlichen Vergleichen.
- Fungieren als Mediator, wobei Du dann nicht exklusiv für eine Partei bzw. eine Person tätig bist.
- Außergerichtliche Durchsetzung von fallspezifischen Ansprüchen (beispielsweise durch anwaltliche Unterlassungs- oder Aufforderungsschreiben).
- Leisten von Verfahrenshilfe für Prozesse (Rechtsausführungen, Sachverhaltsklärungen etc.).
- Vornehmen von expliziten Prozesshandlungen (Beispiel: Vergleiche abschließen, Einreden erheben, Rechtsmittel einlegen etc.).
Im Video: Sigrun Plattner, Juristin
Rechtsanwalt
Anforderungen
Sozialkompetenz
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Argumentationsfähigkeit
Tipps & Informationen
Wie werde ich Rechtsanwalt?
Rechtsanwälte werden von der Anwaltskammer zugelassen, Voraussetzung ist auf jeden Fall die Ausbildung zum Volljuristen: Darunter versteht man den Abschluss des rechtswissenschaftlichen Studiums mit dem ersten Staatsexamen und ein anschließendes Referendariat, das mit dem 2. Staatsexamen abgeschlossen wird. Danach beantragst Du die Zulassung als Rechtsanwalt bei der Rechtsanwaltskammer für den Bezirk, in dem Du Dich niederlassen möchtest. Ein bei einem Unternehmen angestellter Rechtsanwalt heißt „Syndikus“. Er darf das Unternehmen allerdings nicht vor Gericht vertreten, weil er seinem Arbeitgeber weisungsgebunden ist. Für eine juristische Tätigkeit in einem Unternehmen, einer Behörde oder einem Verband qualifizieren auch Bachelor- und Masterstudiengänge der Rechtswissenschaften. Der so genannte „Master of Laws“ ist häufig eine sehr internationale Ausbildung und auch bei Volljuristen als Weiterqualifizierung beliebt. Das Studienangebot an juristischen Studiengängen ist sehr groß: Jura auf Staatsexamen kannst Du flächendeckend an den großen geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Universitäten studieren, Wirtschaftsrecht ist ein Studiengang, der seit den 1990er Jahren in großer Zahl an den Fachhochschulen eingeführt wurde. Insgesamt gibt es in Deutschland ein Studienangebot von etwa 200 rechtswissenschaftlichen Studiengängen und Studienvertiefungen
Studiendauer Rechtswissenschaften Volljurist
- 9 Semester (bis zum 1. Staatsexamen)
- Zusätzlich 2 Jahre (Referendariat und 2. Staatsexamen)
Studiendauer Rechtswissenschaften als Bachelor- und/oder Masterstudiengang
- 6-7 Semester (Bachelor), wobei das siebte Semester meist das obligatorische Praxissemester ist, dass man bei Fachhochschul-Studiengängen absolvieren muss.
- Zusätzlich 3-4 Semester (Master)
Anforderungen
- Du brauchst einen analytischen Verstand, denn Juristen prüfen einen Sachverhalt Schritt für Schritt. Und dabei behalten sie noch einen Überblick über alle möglichen rechtlichen Faktoren und Alternativen, die die Beurteilung beeinflussen.
- Dabei hilft Dir ein gutes Maß an logischem Denken: wenn Du in der Schule mit Latein und Mathematik gut zurechtgekommen bist, ist das ein gutes Zeichen.
- Ein sehr gutes mündliches und schriftliches Kommunikationsverhalten hilft nicht nur bei der sicheren Erstellung von Rechtsbeurteilungen, sondern auch im Umgang mit den in der Regel nicht-juristisch ausgebildeten Mandanten
- Das Studium verlangt ein hohes Maß an Fleiß und Selbstdisziplin
- Eine juristische Argumentation erfordert Genauigkeit, sorgfältiges Arbeiten sowie das Denken in Zusammenhängen.
- Ein souveränes Auftreten schafft Vertrauen bei Mandanten und Respekt bei der Gegenseite und vor Gericht.
- Gesetze, Richtlinien und Bestimmungen ändern sich beständig, Gerichtsurteile formulieren mögliche Rechtsauslegungen. Als Rechtsanwalt hast Du den Begriff des lebenslangen Lernens verinnerlicht und bist immer auf dem aktuellen Stand.
Im Video: Alexander Stumpf, Jurist
Wo kann ich als Rechtsanwalt arbeiten?
Als Rechtsanwalt kannst Du dich einerseits selbstständig machen und Deine Dienste anbieten. Dafür benötigst Du in der Regel ein Büro. Wenn Du aber gerade in der Anfangszeit die Mietkosten limitieren möchtest, besteht die Möglichkeit, dass Du Dich mit weiteren Rechtsanwälten innerhalb so bezeichneter Bürogemeinschaften zusammenschließt. Dabei bleibst Du dann als Rechtsanwalt eigenständig und teilst Dir lediglich das Büro mit Kollegen. Oftmals kommt es aber auch zu einem Zusammenschluss von Rechtsanwälten zu so bezeichneten Berufsausübungsgemeinschaften, die als Sozietäten bzw. Sozien bekannt sind. Diese Sozietäten stellen zudem auch zusätzliche Rechtsanwälte als Angestellte ein. Dabei gibt es Sozietäten, die überörtlich arbeiten und daher an mehreren Orten ansässig sind (überörtliche Sozietäten); gerade bei diesen überörtlichen Sozietäten ist die Nachfrage nach kompetenten Rechtsanwälten vergleichsweise hoch. Aber auch in den Rechtsabteilungen der Unternehmen sowie der öffentlichen Hand kannst Du als Rechtsanwalt anheuern, wobei es diesbezüglich oftmals auf Deine Spezialisierung ankommt.
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Karriere und Gehalt eines Rechtsanwalts
Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Rechtsanwalts ist aufgrund zahlreicher Einflussfaktoren nur schwer zu bestimmen. Als Richtmaß kannst Du von einem monatlichen Einkommen von rund 3.000 bis maximal 10.000 Euro ausgehen, wobei die Mehrzahl der Anwälte - laut entsprechenden Erhebungen - bei einem Bruttomonatslohn von ca. 4.800 Euro liegt. Grundlage für diese Zahlen sind dabei die entsprechenden Stundensätze für private Mandanten (130 bis 150 Euro pro Stunde) sowie für gewerbliche Auftraggeber (180 und 250 Euro). Beachte hierbei, dass es diesbezüglich eklatante regionale Unterschiede gibt. In wirtschaftlich nicht so starken Regionen, in kleinen Städten und auf dem Land sind diese Stundensätze nur schwer realisierbar. Zudem variieren die Gehälter stark im Hinblick auf Berufserfahrung und Kanzleigröße; dafür können die Gehälter aber als geschlechtsneutral bezeichnet werden. Die größten Aussichten auf ein lukratives Einkommen hast Du, wenn Du Dich als Fachanwalt auf Spezialgebiete fokussierst. Fachanwaltschaften werden vor allem in den Bereichen Strafrecht, Steuerrecht, Medizinrecht, Arbeitsrecht, Familienrecht, Erbrecht, Architektenrecht, Sozialrecht, Bank- und Kapitalrecht sowie Urheber- und Medizinrecht nachgefragt. Zu den besser verdienenden Rechtsanwälten zählen hierbei die Medien-, Patent- und Steuerrechtler. Da der Konkurrenzkampf und der Wettbewerbsdruck in dieser Branche vergleichsweise intensiv ist, haben es Hochschulabsolventen nicht immer einfach, einen gut dotierten Job in einer Anwaltskanzlei zu finden. Wenn Dir aber der Sprung in eine Top-Kanzlei gelingen sollte, kannst Du mit einem vergleichsweise hohen Einkommen rechnen; dann ist ein Jahresgehalt von über 100.000 Euro durchaus im Bereich des Möglichen.
Welche Spezialisierungen und Alternativen gibt es zum Rechtsanwalt?
Der Beruf des Rechtsanwalts bietet zahlreiche Alternativen. Die wichtigsten findest du unten aufgeführt:
- Jurist
- Notar
- Rechtskanzleiassistent
- Rechtswissenschafter
- Richter
- Staatsanwalt/Staatsanwältin
- Steuerberater